"Die Union hat aus der Wahl zu diesem wichtigen Gremium ein partei- und personalpolitisches Machtspiel gemacht. CSU und CDU haben nicht nur vorab eine über Parteigrenzen hinweg anerkannte und beliebte Politikerin öffentlich diskreditiert, sondern mit der Entscheidung heute einem Teil der demokratischen Opposition ihren wichtigen und ihr zustehenden Platz im Kontrollgremium verweigert. Dieser Umgang ist unter demokratischen Parteien und dem Gremium gegenüber unwürdig", erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke. Pellmann weiter:
"Heidi Reichinnek wurde von unserer Fraktion aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Einsatzes für die Demokratie nominiert. Der Union waren die Stimmen der Linken recht, als sie Friedrich Merz den zweiten Wahlgang ermöglichten. Der Fraktionsvorsitzenden nun die Eignung für das PKGr abzusprechen, ist schlicht dreist. Ihre Kapitalismuskritik als verfassungsfeindlich zu diffamieren, lässt hingegen die Frage aufkommen, ob denn die Union selbst den Inhalt des Grundgesetzes kennt, denn dieses schreibt ausdrücklich keine Festlegung auf den Kapitalismus vor. Was es schützt und wofür sich Die Linke immer einsetzt, ist der demokratische Rechtsstaat und zu dem gehören parlamentarische Kontrollgremien wie das PKGr. Wie die Union sich zukünftig Zwei-Drittel-Mehrheiten ohne Die Linke beschaffen will, ist fraglich - denn was dafür im Parlament abseits von Grünen und Linken übrig bliebe, ist weder demokratisch noch steht es auf dem Boden des Grundgesetzes."